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Ottheinrich - Pfalzgraf zu Neuburg (*1502 bis *1559)

Der Landshuter Fürstenhochzeit 1475 zwischen Herzog Georg dem Reichen und der polnischen Königstochter Jadwiga verdankt das Herzogtum »Pfalz Neuburg« seine Existenz, wurde es doch wegen der beiden Enkel Georg des Reichen, Ottheinrich *1502 und Philipp *1503, im Zuge des Landshuter Erbfolgekrieges 1505 geschaffen.

Als Regierungssitz und fürstliche Residenz bestimmte der Vormund und Onkel der beiden Knaben, Pfalzgraf und Herzog Friedrich von der Pfalz, Neuburg a.d. Donau und verlieh der Stadt das bekannte Steckenreiterwappen. 1527 begann der kunst- und prachtliebende Pfalzgraf Ottheinrich mit dem Rundstubenbau, 1532 mit dem Südflügel, 1534 mit dem Nordflügel mit Rittersaal und Rüstkammer und 1537 mit dem Westflügel des Neuburger Schlosses mit Schlosskapelle und einem riesigen Festsaal.

Ab 1530 baute er für seine Ehefrau Susanna das Jagd- und Lustschloss Grünau. Dem auf weiten Reisen gebildeten, geistig außerordentlich regen Fürsten Ottheinrich verdankt Neuburg nicht nur die dominierende Schlossanlage in der Altstadt, unter seiner Regierung erreichte das kulturelle Leben in Neuburg seinen Höhepunkt. So beschloss er, eine Hofkapelle zu gründen und machte damit die Musik zum tragenden Element.

Auf Grund seines finanziellen Ruins erklärte der inzwischen reformierte Fürst 1544 seinen Regierungsverzicht und ging nach Heidelberg, später wurde er von Kaiser Karl V. nach Weinheim verbannt.1552 kehrte er nach Neuburg zurück, 1556 wurde er Kurfürst in Heidelberg, der Ottheinrichsbau des Heidelberger Schlosses erinnert an ihn. 1559 starb Ottheinrich in Heidelberg. Er liegt in der dortigen Hl. Geist Kirche begraben.